Ehrenamt und Artenvielfalt mit Kuschelfaktor

Löwenköpfchen einer jungen Züchterin
24.11.2021

Viele Vereine, die sich der Zucht von Kleintierrassen wie Kaninchen, Hühner oder Tauben widmen, boten insbesondere in schweren Zeiten die Möglichkeit der Selbstversorgung mit Fleisch und Eiern. Heute liegt das Interesse eher an der Erhaltung der Nutztierrassen, aber auch an der Nachvollziehbarkeit, wie und zu welchem Zweck Tiere gehalten werden. Herr Michael Schwarz, erster Vorsitzender des Kleintierzüchtervereins Bad Vilbel und ehemaliger Leiter der unteren Naturschutzbehörde, hatte die geniale Idee, alle Kandidaten für das Bürgermeisteramt zur Eröffnungsfeier der Lokalschau auf dem Vereinsgelände einzuladen, um uns die aktuellen Herausforderung der Kleintierzucht nahezubringen. Ich hoffe, er findet Nacharmer.

Obwohl die Mitgliederzahlen beim Kleintierzüchterverein in Bad Vilbel relativ stabil sind, schrumpfen die Einnahmen. „Nach zwei Jahren Pandemie geht es jetzt an die Reserven, die für den Moment noch ausreichend sind. Wir haben uns vor der Pandemie gut getragen und konnten damit so einige Modernisierungen aus eigenen Mitteln bezahlen,“ erklärte mir der Schatzmeister Dr. David Veith. Allerdings musste der Spielplatz abgerissen und soll im Sommer wieder hergerichtet werden, wofür zusätzliche Finanzierung notwendig ist.

Ich hatte die Ehre, den Züchter der Weißen Neuseeländer Hansjürgen Kürtz den Preis des Vereinsmeister bei den Kaninchen zu übergeben und mit den preisgekrönten Tieren persönlich auf Kuschelkurs zu gehen. Besonders gefreut hat mich, dass die Jugendzüchterin Katharina Vömel mit ihren Löwenköpfchen rhönfarbig die beste Gruppe der Jugend bei den Kaninchen vorgestellt hat. Die 14jährige könnte mir sehr kundig die Vertragsgrundlagen und deren Konsequenzen bei Nichteinhaltung durch die Käufer ihrer Tiere sowie den Umgang mit Gendefekten erläutern. Die Vereine verzeichnen allgemein eine hohe Alterszusammensetzung. Da tut der Züchternachwuchs gut! Ich freue mich auf den Bad Vilbeler Mark und die Bezirkstierschau, wenn der Verein wieder wie zuvor Hühner und Kaninchen ausgestellt.